ad Salome

Das ungeliebt' sich fühlend Kind
- und auch schon Frau so irgendwie,
entdeckt die Macht im Liebesspiel.
Nach Aufmerksamkeit sie schreit,
ist nicht gehört, weder erkannt,
jedoch missbraucht.
Sich in Wahrheit nur nach Liebe sehnt,
zu allem ist bereit
- dabei auch ausprobiert,
was alles möglich ist.

Im Tanze für den Mann
ganz unbeweglich innerlich-
versteinert.
Es geht ihr um den graus'gen Plan:
den Kopfe des Johanaan.
Um ihn zu küssen dann,
durch den Tode durchzusetzen,
was zuvor nicht möglich war.
Alles das, weil sie sich fühlte ungeliebt.
SALOME

Und wie sieht es aus in dieser Welt?
So viele gibt es,
die sich tief im Innen ungeliebt fühlen.
Durch Machtspiele versuchen sie,
sich in Position zu bringen.

Oh mein Gott so schütte bitte über Nacht,
ganz viel Liebe herab,
sie möge eindringen
in die Machtbesessenen,
Missbrauchenden,
Versteinerten.
Sie möge sickern in die Herzen.

© Katrin Hagenbeck